Bianca Iosivoni, Laura Kneidl: Midnight Chronicles – Blutmagie (2)

Bewertung: 2 von 5.

Warden und Cain können sich nicht ausstehen, obwohl sie früher Kampfpartner waren, doch nach einem tragischen Ereignis kommen sie sich wieder näher und müssen sich verbünden, um ihre jeweiligen Ziele zu erreichen.

Mir hat der erste Band extrem gut gefallen und auch wenn der zweite mit zwei komplett anderen Protagonisten spielt und die andere Autorin nun an der Reihe ist, habe ich einen mindestens ebenso guten Band erwartet, aber ich wurde auf nahezu ganzer Linie enttäuscht.

Die Hunter-Welt an sich wurde wieder großartig ausgearbeitet und das passende Feeling ist auch dabei. Der Schreibstil ist flüssig und ich habe den Roman in einem Rutsch durchgelesen. Die Grundlage hat Potenzial und auch die Charaktere waren am Anfang sympathisch, doch nach nur ein paar Seiten kippte meine Stimmung von aufgeregt zu frustriert. Warden haben wir schon im ersten Band kennengelernt und ich mochte diesen mysteriösen und unnahbaren Mann. Hier aber zeigen sich ganz andere Seiten von ihm auf, die nicht in mein Bild passen. Natürlich war er zu Beginn distanziert, aber er lässt sich ziemlich leicht von Gefühlen leiten und das gefällt mir persönlich einfach nicht. Cain ist eine passende Gegenspielerin und sie ist mutig, selbstbewusst und stark, was mir durchaus gefallen hat. Doch die Kombination von ihnen geht mir komplett gegen den Strich. Sie waren am Anfang allerbeste Freunde, nach einem nachvollziehbaren Vorfall hassten sie sich, obwohl sie den anderen insgeheim liebten, und nachdem sie wieder zusammentreffen und gemeinsame Ziele verfolgen, überbrücken sie den Hass und lieben sich plötzlich wieder. Klischeehaft, langweilig und oberflächlich.

Ihre Gefühle konnte ich nachvollziehen, aber, dass sie so durchschaubar waren, enttäuscht mich. Im ganzen Verlauf gab es keine unvorhersehbaren Wendungen und ich konnte von vornherein sagen, was genau passieren wird und wie es ausgehen wird. Nach den ersten 100 Seiten hätte ich das Buch beinahe zugeklappt und gesagt „Ja, das ist das Ende und mehr passiert nicht.“ Beide allein sind super, aber gemeinsam sind sie abgedroschen und ihre Tätigkeiten machen absolut keinen Sinn mehr. Von da an konnte ich keine Entscheidung mehr nachvollziehen und der Grund, dass sie sich innig lieben und ohne den anderen nicht mehr leben können, ist ziemlich fadenscheinig. Den Streit, weswegen sie getrennte Wege gehen, konnte ich verstehen, nur, dass sie nach drei getrennten Jahren plötzlich miteinander reden und sich ihre Gefühle gestehen, ist für mich unverständlich. Auch ihre gegenseitige Vergebung kann ich nicht verstehen, vor allem, da sie am Anfang in ihrem Inneren sagen, dass sie sich von dem jeweils anderen fernhalten müssen und ihn nicht ausstehen können, sich aber wundern, warum sie sich angezogen fühlen und mehr für den anderen empfinden. Es ist einfach nur traurig und passt nicht zu ihnen.

Die Situation, bei der der große Streit entstanden ist, wiederholt sich sogar, aber dieses mal denkt Cain, dass sie angemessen handelt und gegen die Regeln verstoßen darf. Warden durfte es aber in der Vergangenheit nicht und er wurde von ihr wegen derselben Geschichte angezeigt. Ihre Beziehung trifft meine Gefühle nicht und da es in der Hälfte des Romans darum ging, catcht mich auch der Plot an sich nicht. Die Nebencharaktere waren sogar spannender und meine Lieblingsstellen waren diese, in denen es um Roxy und Shaw ging und sie aufeinander treffen. Der Plot hat auch nicht viel hergegeben und man könnte genau die Story auch in vielen anderen Büchern finden. Warden und Cain wollen den Vampirkönig Isaac und Jules finden, der von Vampiren entführt wurde. Toll, viel finden sie nicht, eigentlich finden sie absolut gar nichts, bis sie von einem Versteck erfahren. So gingen drei Viertel des Buches langsam und zähflüssig um, bis der finale Kampf am Ende kam, der die Atmosphäre etwas gehoben hat.

So war auch nichts wirklich spannend und fesselnd, sodass ich mich durch die Seiten quälen musste und immer auf eine Wendung gehofft habe, bis auf die letzten paar Seiten, in denen es actionreich wurde, aber auch hier war wieder alles vorhersehbar. Die Gegner, die Morde, der Kampf, nichts hat meine Leselust geweckt und ich frage mich ehrlich, ob ich den vierten Band lesen werde, in dem es wieder um die beiden wankelmütigen Protagonisten geht. Der einzige, der mich fasziniert hat, war Kevin und seine mehr oder weniger wichtige Rolle und es war amüsant, wenn Warden mit ihm redet, da kein anderer den Todesboten sehen kann. Auch seine Geschichte war interessant, aber zum Schluss fragt man sich, was er nun vorhat und was mit den beiden noch wichtiges geschehen kann.

Insgesamt ein langweiliger Roman, bei dem der Spaß ausbleibt, genauso wie die Spannung. Die Emotionen haben mich nicht erreicht und ich persönlich würde nur die Romane der anderen Autorin lesen, wobei dann das Problem entsteht, dass die Geschichte doch zusammenhängt. Einfach nur ernüchternd!

Jasira

LYX
431 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-1347-7
14,90 €

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