Katharina Seck : Die Dunkeldorn-Chroniken – Blüten aus Nacht (1)

Bewertung: 4 von 5.

Opal ist eine einfache Plantagenarbeiterin, die den Dunkeldorn, die tödlichste Pflanze, mit der Magie gewirkt werden kann, pflegt. Doch nach einem schicksalhaften Unfall verschlägt es sie an die Universität für Dunkeldornmagier und plötzlich ist sie mitten in der geheimnisvollen Welt, in welcher der Dornenprinz gefährliches Interesse an ihrer Gabe zeigt.

Der Klappentext und das Cover haben mich direkt angesprochen. Denn eine Fantasygeschichte, in der sich die Protagonistin nach einem schweren Schicksalsschlag in einer fremden, gefährlichen und mystischen Welt durchkämpfen muss, die nicht so edel ist, wie es den Anschein hat, und dabei selbst eine einzigartige Gabe entdeckt, ist genau mein Fall und der Roman hat auch alles gehalten, was er versprochen hat. Nur nicht noch mehr. Das bedeutet, das Buch ist gut, aber nichts besonderes und spielt damit in der guten Liga mit.

Das Worldbuilding ist ganz gut gelungen, mit einer Welt, die der unseren ähnlich ist und nur die Dornenmagie den Unterschied macht. Gebäude wie die Universität, der Gerichtshof, die Plantage oder die Zermahlerin sind super, aber der Rest ist noch ausbaufähig und ich hoffe, da kommt im zweiten Band mehr. Nun zu den zwei wichtigsten Charakteren, über die man mitunter auch die einzigen Informationen erhält, denn der Roman ist nicht sonderlich lang. Opal, nebenbei gesagt ein wunderschöner passender Name, ist eine super Protagonistin. Mit ihrer Emotionalität, die sie im richtigen Moment von Neugier und Mut zu Wut und aggressiven Tatendrang umwandeln kann, reagiert sie in jeder Situation menschlich. Sei es der Verlust, oder der mystische Dunkeldorn, die Professorin, oder der Dornenprinz. Sie hat viele Facetten, die gut aufgegriffen werden und die Autorin hat es geschafft, dass man als Leserin mit ihr mitfiebert und Empathie empfindet. Gespräche waren informativ, schüchtern, sarkastisch oder voller Leidenschaft und genau diese Aspekte machen gut und gerne zwei Sterne aus. Ich habe es genossen, mit ihr in den Keller zu gehen und die düsteren Geheimnisse der Universität herauszufinden. Insbesondere ihre Gabe fasziniert einen, auch wenn es primitiv ist, dass die Autorin einen mit einer einzigartigen Fähigkeit catcht, denn das ist wirklich klischeehaft. Aber die Anwendungsmomente eben jener waren magisch und meine Lieblingsszenen.

Tatsächlich bekommt der Dornenprinz bei mir einen eigenen Abschnitt, da ich das Gefühl habe, dass er noch eine wichtige Rolle spielt, sowohl in der gesamten Welt, als auch in Bezug auf Opals Beziehungen. Und auch wenn es wieder ein Klischee schlechthin ist, so fasziniert mich der distanzierte Mann, der ein großes Geheimnis mit sich schleppt und eigene undurchschaubare Ziele verfolgt. Die Szenen zwischen ihm und Opal sind gefühlvoll und geben einen Hinweis auf eine eventuelle Liebesbeziehung, also absolut plakativ. Aber ich mag das Adrenalin, das damit einher geht und die Überraschungen, die noch kommen werden. Andere Nebencharaktere, wie die Professorin, Julian oder die Studentin runden alles ab, bleiben aber in der Nebenrolle und nur so etwas wie Verrat oder Mitgefühl sowie Freundschaft macht diese haltbar. Wie gesagt, um diesen mehr Inhalt zu geben, braucht man ein längeres Buch.

Wirkliche Plottwists hat es nicht gegeben, nur der Schluss bildet eine Ausnahme, auch wenn er mehr auf einer überraschenden Entdeckung beruht. Ansonsten werden wir nach und nach mit Informationen gefüttert, damit das Interesse nicht wegbricht und die gegeben Infos waren auch spannend. Was es mit dem Dunkeldorn und Opals Verbindung mit ihm auf sich hat sind fesselnde Fragen, die durch einen fiesen Cliffhanger unbeantwortet bleiben, sodass ich mir trotz allem den zweiten Band herbei sehne. So war der Anfang und das Ende besonders spannend, aber in der Mitte des Buches ging der eine Stern verloren, da es sich gezogen hat und lange Zeit nichts großartiges geschieht. Trotzallem ist die Storyline abgesehen davon, dass sie teilweise vorhersehbar ist, wie Opals Rolle, das Geheimnis der Professoren und der Anfang einer Rebellion, wunderbar gelungen, schließlich habe ich das Buch in einem Rutsch flüssig runter gelesen. Ein Bonus sind die kleinen Rückblenden aus dem Ursprungsort des Dunkeldorns, die den Charme gebracht haben und Fragen auf eigene Art und Weise geklärt hat. Insgesamt daher eine Empfehlung von mir, auch wenn man nicht zu große Erwartungen haben sollte, da der Roman „nur“ im guten Durchschnitt liegt!

Jasira

blanvalet
400 Seiten
ISBN: 978-3-7341-6324-1
15,00 €

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