Kiera Cass : Promised – Verbotene Gefühle (1)

Bewertung: 4 von 5.

Eigentlich müsste das Leben doch perfekt sein, wenn der König in einen selbst verliebt ist, man selber auch in den König und man am Königshof leben kann. Dass dachte auch Hollis. Sie hat es geschafft, dass der König sich in sie verliebt. Der Traum von jedem Mädchen am Hof. Und endlich wird ihr auch der nötige Respekt, für eine zukünftige Königin, gezahlt. Außerdem plant der König ihr einen Heiratsantrag zu machen. Alles scheint perfekt, bis eine Familie aus einem anderem Königreich kommt und sich Hollis Welt, durch den Blick in die Augen eines Sohnes der Familie, verändert.

Die Inhaltsangabe des Buches macht einen, oder zumindest mich, sehr neugierig, wie die Geschichte von Hollis weitergeht. Allerdings dauert es sehr lange bis es dazu kommt, dass Hollis den anderen Jungen trifft. Aber trotzdem zieht sich der Anfang nicht! Man lernt Hollis kennen, erfährt vieles über Hollis Vergangenheit und ihre Freunde. Dadurch wird die Geschichte schön aufgebaut. Der Schreibstil von Kiera Cass gestaltet den Anfang auch sehr interessant und lässt einen in die Geschichte und vor allem in Hollis hinein fühlen und sich in sie hineinversetzen. Und obwohl ich normaler Weise kein Freund von der Ich-Perspektive bin, ist das in der Geschichte sehr passend und, wie ich finde, zum Verständnis des Endes wichtig. Würde man die Gefühle und Gedanken von Hollis nicht so genau kennen würde das Buch keinen Sinn ergeben. Also ich würde allen, die die Ich-Perspektive nicht so gerne mögen, das Buch trotzdem empfehlen. Wichtig wird die Ich-Perspektive sobald Hollis auf Silas, den Jungen aus dem anderen Königreich, trifft. Nach einer Weile kommt es zwischen Hollis und Silas zu einem verbotenen Kuss, der Hollis alles überdenken lässt. Die Stelle hat Kiera Cass besonders schön und einfühlsam geschrieben, so dass ich danach das Buch kaum noch weglegen wollte. Die Stelle ist der Wendepunkt der Geschichte. Vorher war es sehr ruhig und geregelt, während sich danach die Ereignisse nur so überschlagen, was sich auch in den Gefühlen von Hollis widerspiegelt. Da habe ich mich dann gefreut, dass man Hollis erst so gut kennenlernen konnte.
Erst an dieser Stelle hat mir das Buch richtig gefallen. Obwohl es davor auch schon gut war. Besonders am Ende habe ich viel mehr mitgefühlt und musste am Ende sogar ein bisschen weinen. Für mich ist das immer ein Zeichen, dass das Buch einen besonderen Platz im Regal braucht :), weil die Autorin es geschafft hat, dass man mit ihren Charakteren fühlt, was für mich ein gutes Buch ausmacht. Leider ist das Ende sehr offen und voller Fragen, die erst am Ende gestellt werden… Das hat das Buch irgendwie doch ein bisschen schlechter gemacht. ( kleiner Tipp: am besten auch gleich Band 2 (Promised – Die zwei Königreiche) besorgen / ausleihen, das Ende vom zweiten und letzten Band ist deutlich besser und „geschlossen“ ).

Im Ganzen finde ich das Buch sehr gut und es ist, trotz der nicht so guten Kleinigkeiten, eins meiner Lieblingsbücher geworden. Ich kann nur jedem, der noch überlegt, auf jeden Fall dazu raten, das Buch zu lesen. (Und ja, ich habe am Anfang auch überlegt, ob ich es lesen sollte). Wenn ihr euch jetzt entschieden habt, euch das Buch mal anzusehen, schaut euch auch das Cover an, denn die Farbe hängt mit der Geschichte zusammen.

Helrun

Fischer
368 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-7335-0007-8
ab 10 €