Susanne J. Beisteiner: Creo – Hinter dem Horizont

Bewertung: 4 von 5.

Der Agent Tas vom Planeten Creo hat die Mission, die Erde zu retten. Dabei trifft er auf Mona und ihre Freunde, die alle die Natur spüren und ihm helfen wollen. Sie kommen sich immer näher, doch eine schockierende Enthüllung stellt ihre Beziehung direkt auf die Probe.

Das Buch steigt mit der Vorstellung des fremden Planeten ein, der mich direkt in den Bann gezogen hat. Er ist ähnlich wie die Erde, nur dass die große Katastrophe überwunden wurde und die Probleme mit dem Klimawandel, der Industrie und der distanzierten Menschheit gelöst wurden. Nach und nach werden aber auch dort Wahrheiten enthüllt, dass nicht alles so schön und friedlich ist, wie es aussieht. Dennoch gefällt mir der Aufbau der Berussysteme und des Lebens, einfach weil es ganz anders und deswegen interessant ist. Die Kapitel sind schön kurz, sodass man jederzeit eine Pause machen kann und das Buch ehe man sich versieht zu Ende ist. Die sehr vielen verschiedenen Sichtweisen sehen zwar auf den ersten Blick kompliziert aus, aber meiner Meinung nach ist das gut gelungen und man bekommt Einsicht in jede Person. Denn jeder von ihnen hat ihre eigenen Probleme und die Vergangenheit kommt so auch besser zum Vorschein. Der Schreibstil widerum ist wirklich gewöhnungsbedürftig, weshalb sich der Anfang sehr gezogen hat, denn es wechseln sich hypotaktische Sätze mit kurzen ab, was nicht zum Mindset eines jungen Erwachsenen passt. Als wären in einer Person mehrere vereint, aber das geht auch vorüber.

Die Hauptcharaktere Tas und Mona wurde gut gewählt, einer von Creo und die andere von der Erde und beide besorgt um das Leben der Erde. Tas ist ein starker und schlauer (auch ein alter) Agent, der mit einer ganz neuen Situation konfrontiert wird. Dennoch ist er gefühlvoll, was insbesonder in seinen Kapiteln zur Geltung kommt. Er ist selbstlos und kämpft selbst gegen den stärksten Creaner. Am Ende entscheidet er sich zwar für den falschen Weg, aber das ist nur menschlich und hat Spannung hinein gebracht. Mona hat die selbe selbstlose, emotionale und starke Art und hat mich am stärksten von sich überzeugt. Gemeinsam ergeben sie ein wunderschönes Paar, was klischeehaft ist, aber Abwechslung bietet. Ihre Verbindung mit den Funken und der Natur ist super und selbst wenn sich ihre Annäherung über die Hälfte des Romans hin gezogen hat, hat es sich für das Ende gelohnt. Man kann schon sagen, dass die Liebesgeschichte gut 50% des Inhalts ausmacht, aber es waren auch schöne Szenen, aber jemand, der nicht gerne über Liebe in Fantasy-Romanen liest, sollte wohl lieber ein anderes Buch wählen.

Die anderen Personen, wie Monas Geschwister, Max und die Letzte im Freundeskreis, haben Leben ins Spiel gebracht und die Geschichte wurde durch so viele Persönlichkeiten einzigartig und unvorhersehbar. Geheimnisse über andere Personen, hier zeige ich nur subtil auf die fremden Creaner, hatten den gewissen Kick, weshalb ich unbedingt weiter lesen wollte. Des weiteren gab es noch Tas‘ Schwester auf Creo und ihre schmerzhafte Geschichte. In diesem Buch wurde der Fokus jetzt nicht so sehr darauf gelegt, aber das fand ich gar nicht schlimm. Im Gegenteil, es war wie ein Vorspann für den zweiten Band, in dem ich hoffe, mehr über sie zu erfahren. Mein wohl einziger Kritikpunkt an den Personen sind die ganzen Liebesdramen. Tas und Mona sind mehr als in Ordnung, aber dass sich auch alle anderen finden, war seltsam und ziemlich unnötig. Als könnten Gruppen mit Männern und Frauen nicht zusammenarbeiten ohne sich zu verlieben. Hierzu sage ich nur, dass in der Gruppe auf der Erde drei Männer und drei Frauen sind und auch Tas‘ Schwester mit einem Mann reist. Klicheehafter geht es kaum.

Die Story an sich war am Anfang langweilig, weil sich jeder vorstellen und das Problem auf der Erde erkannt werden musste. Aber ab danach wurde es spannd und nach 150 Seiten habe ich das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt. Abwechseln schreibt die Autorin entspannte und spannende Szenen, bis es irgendwann in einem kleinen Höhepunkt explodiert. Mona und ihre Freunde reisen durch die Welt, um ihresgleichen zu finden und den bösen Creaner aufzuhalten. Viel Erfolge haben sie am Ende nicht vorzuweisen, was die Rettung der Erde angeht, aber wir bekommen immer mehr Informationen über das Ausmaß der Katastrophe und wie Creo mitwirkt. Das Ende ist wirklich fies, weil man unbedingt direkt danach den zweiten Teil lesen möchte, der aber noch nicht erschienen ist. Aber es hat sich gelohnt.

Insgesamt ein schöner Roman, der mit der Zeit immer besser wird.

Jasira

Selfpublishing
362 Seiten